Sharing Economy 2.0

Nachhaltigkeit ohne Geld am Beispiel der Plattform „Mehr-Wert?!

Ja! Sie ist noch eine Vision. Wir nehmen das Thema Nachhaltigkeit jedoch ernst und teilen und tauschen schon heute!

Der nachfolgende Text dient als Grundlage für mein Master-Exposé! Ich freue mich über jegliche Anmerkungen und über Kritik. Deine Sonja!

Konditionierung? Onlineshopping!

Onlineshopping ist beliebter denn je. Im Jahr 2020, unter anderem bedingt durch die Corona-Pandemie, haben sich mehr Käufe denn je auf das Internet verlagert. Gleichzeitig steigt das Bewusstsein der Menschen für die Schonung von Ressourcen und der Wunsch nach nachhaltigen Produkten ständig an. Was eigentlich nach einem Wiederspruch klingt, hat zum neuen Motto der „Sharing Economy“ –zu Deutsch: Personen teilen Waren und Dienstleistungen online, geführt. So gibt es bereits Autos oder Wohnungen, die geteilt werden, aber auch im kleineren Rahmen oder auch gegen wenig Entgelt werden Waren über Tauschbörsen wie ebay Kleinanzeigen, verschenkt, weiterverkauft oder geteilt.

Insgesamt werden Parallelen zwischen der Sharing Economy und dem rasanten Wachstum von Social Media und den Web-Applikationen festgestellt. Geteilter Konsum wird durch Social Media nämlich noch einfacher. Ehemals passive Konsumenten sind in diesen Online-Bereichen zu aktiven Nutzern geworden. Damit wird das Teilen, Tauschen und Verschenken von Haushaltsgegenständen, Wohnungen und Fahrzeugen immer beliebter und beinahe alles ist für jedermann zugänglich.

Social Media werden daher nicht mehr ausschließlich zum Teilen von Informationen genutzt und der Wunsch nach nachhaltigem, minimalistischerem Leben findet spätestens seit „Friday for Future“ –zu Deutsch: Freitag für die Zukunft, besonders in den Generationen Y und Z immer mehr Anklang. Daher werden im Zusammenspiel von Crowdfunding und Social Media, neue Aktionen und Projekte stark, die am Rande der kapitalistischen Märkte stattfinden. An dieser Stelle möchte „Mehr-Wert“ anknüpfen.

In der Master-Thesis 2021

… soll untersucht werden, welche Bedeutung die Sharing Economy aktuell hat. Dabei wird sie als „Sharing Economy 1.0“ bezeichnet. Durch die Finanzierung per „Crowdfunding“ –zu Deutsch: Finanzieren durch mehrere freiwillige Personen, wird ein Prototyp der Applikation (kurz: App) und Plattform namens „Mehr-Wert“ geschaffen, die sämtliche, tauschbare Leistungen und Waren zur Verfügung stellt. Ganz ohne monetäre Bezahlmöglichkeit. Das heißt, es sollen nur Waren oder Leistungen gegen andere Waren oder Leistungen eingetauscht werden. Damit soll eine sinngemäße „Sharing Economy 2.0“ geschaffen werden.

Wenn jeder dem anderen helfen wollte, wäre allen geholfen.
 (Marie von Ebner-Eschenbach)

Wurzeln der Menschheit

Menschen haben einen gewissen Drang nach materiellen Gütern, nach Eigentum und Besitz. Gleichzeitig existiert der Drang etwas Gutes für andere zu tun, sei es im Rahmen der Familie, im Grundgesetz einer Demokratie oder im Verständnis der verschiedenen Religionen: Das „helfen wollen“ ist fest verankert in den Wurzeln der Menschheit. Das Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach beschreibt, wie echte Hilfe von Menschen untereinander monetäre und materielle Aspekte hinfällig machen kann. Mit dem „Earth Overshoot Day“, zu Deutsch: Welterschöpfungstag wird berechnet an welchem Tag alle Ressourcen für ein Jahr verbraucht sind, die die Erde in diesem einen Jahr wieder vollständig herstellen könnte.

Earth Overshoot Day

Menschen haben einen gewissen Drang nach materiellen Gütern, nach Eigentum und Besitz. Gleichzeitig existiert der Drang etwas Gutes für andere zu tun, sei es im Rahmen der Familie, im Grundgesetz einer Demokratie oder im Verständnis der verschiedenen Religionen: Das „helfen wollen“ ist fest verankert in den Wurzeln der Menschheit. Das Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach beschreibt, wie echte Hilfe von Menschen untereinander monetäre und materielle Aspekte hinfällig machen kann. Mit dem „Earth Overshoot Day“, zu Deutsch: Welterschöpfungstag wird berechnet an welchem Tag alle Ressourcen für ein Jahr verbraucht sind, die die Erde in diesem einen Jahr wieder vollständig herstellen könnte.

Inzwischen ist es so, dass der Drang des Menschen nach materiellen Gütern so stark anwächst, dass dieser Tag im Jahr 2020 bereits am 22. August erreicht wurde. Das sind noch etwas mehr als vier Monate bevor das Jahr 2020 beendet wird. In vorhergehenden Jahren wurde hier ein Anstieg verzeichnet, 2016 beispielsweise war der 08. August der Earth Overshoot Day, 2019 sogar der 29. Juli 2019. Möglicherweise bedingt durch die Corona-Pandemie, ist das Datum nun zum ersten Mal wieder leicht rückläufig. Gemäß der Forscher von Global Network Footprint bräuchte die Menschheit rund 3.1 Planeten wie die Erde, wenn alle Länder der Welt so exzessiv leben würden wie beispielsweise Deutsche, Österreicher und Schweizer oder allgemein die Industrienationen. Möglicherweise wird aus diesen Gründen genau in den reicheren Regionen der Welt der Drang nach Ressourcenschonung erkennbar. Denn es ist bekannt, dass vor allem in diesen Teilen der Welt das Gleichgewicht zwischen materiellen Gütern und dem Wunsch, Gutes zu tun, dabei oft ins Wanken gerät.

Können wir digital und Altruismus verbinden? Klar!

Ein Ansatz für eine Besserung der Situation liegt in der Sharing Economy, die das Teilen von Gütern anstelle des neuen Herstellens von Gütern zum Thema hat. Dabei stellt sich die Frage, ob Sharing Economy ein temporärer Trend ist oder auch, wie das Teilen noch flächendeckender praktiziert werden kann, damit wirklich alle Personen einer Volkswirtschaft, zum Beispiel in Deutschland, die Chance haben, an der ökologischen Alternative teilzuhaben.

Kritisch soll hinterfragt werden, welche Rolle Social Media dabei spielen, die Welt des Kaufens und Besitzens zurück in eine Welt des Teilens zu verwandeln. Teilweise entstehen durch die Sharing Economy auch neue, soziale Probleme. Bei Plattformen wie Air B’n’B und Co. ist zwar das altruistische Teilen die Grundidee, doch da auch auf dieser Plattform mit Geld bezahlt wird, wurden einige Unterkünfte der Plattform fortlaufend systematisch und kommerziell vermietet, also analog zu anonymen Hotelangeboten. Andere Kleinstanbieter konnten aus diesem Grund unter Umständen bereits Konkurs anmelden.

Das Projekt „Mehr-Wert“, das über Crowdfunding, aber weitgehend ohne monetäre Hilfe erarbeitet werden soll, verzichtet aus diesem Grund auf jegliche Bezahlungsmodelle und setzt rein auf den Austausch der Menschen untereinander. Ob und wie das funktionieren wird, wird im Rahmen der Master-Thesis kritisch beleuchtet.

Mehr zum Thema im nächsten Beitrag …

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